Michael Hamburger

Michael Peter Leopold Hamburger OBE (* 22. März 1924 in Berlin-Charlottenburg; † 7. Juni 2007 in Middleton/Suffolk/England) war ein deutsch-britischer Lyriker, Essayist, Literaturkritiker und Übersetzer.

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Leben

Michael Hamburger wurde als Sohn des Professors für Kinderheilkunde Richard Hamburger (1884–1940) und dessen Frau Lili Hamburger, geb. Hamburg, in eine jüdische Familie geboren. Sein Bruder Paul Hamlyn (1926–2001) war Verleger, Philanthrop und Peer. Hamburger emigrierte 1933 mit seiner Familie von Berlin über Edinburgh nach London. Er besuchte die George Watson School in Edinburgh sowie die Westminster School in London und studierte ab 1941 Deutsch und Französisch am Christ Church College in Oxford. 1943 bis 1947 diente er als Infanterist bei der British Army. Er wurde in Italien und Österreich eingesetzt. Von 1948 bis 1952 lebte er als freiberuflicher Schriftsteller und beendete sein Studium. Dann lehrte er bis 1955 Deutsch am University College London, anschließend an der University of Reading bis 1984. In den 1970er Jahren hatte er verschiedene Gastprofessuren in Großbritannien und den Vereinigten Staaten inne.

Im englischen Sprachraum wurden Kritiken seiner neuen Lyrikbände oft mit der Phrase "Michael Hamburger, better known as a translator" eingeleitet. Seine eigene Lyrik wurde im deutschen Sprachraum mehr beachtet, obwohl er diese nicht selbst in seine Muttersprache übersetzte, sondern sie vom österreichischen Übersetzer Peter Waterhouse ins Deutsche übertragen ließ.

Neben der Lyrik widmete sich Hamburger seinem Garten in Middleton und hier insbesondere der Apfelzucht, für die er in England in vielen Kreisen – neben seinem Dichterkollegen Ted Hughes – bekannter war als mit seinen Lyrikpublikationen. 1951 heirateten er und Anne Ellen File, die unter dem Künstlernamen Anne Beresford mehrere Lyrikbände veröffentlichte. Aus der Ehe gingen ein Sohn und zwei Töchter hervor.

Hamburger war eng mit W. G. Sebald befreundet, der in seiner Nachbarschaft (Poring) lebte, ihm in seiner englischen Wallfahrt "Die Ringe des Saturn" (S. 208ff.) ein Denkmal setzte und den Hamburger mehrfach ins Englische übertrug.

Werke
Werke in deutscher Sprache

Geddichtbände

  • Gedichte. englisch und deutsch. Literarisches Colloquium, Berlin 1976, ISBN 3-920392-48-5
  • Heimgekommen. Ausgewählte Gedichte 1951–1982. Hanser, München-Wien 1984, ISBN 3-446-13919-2
  • The glade and other poems. Gedichte englisch/deutsch. Droschl, Wien-Graz 1988, ISBN 3-85420-135-4
  • Witterungen. Neue Bremer Presse, Bremen 1989, ISBN 3-926683-19-8 (=In Suffolk (dt.))
  • Die Erde in ihrem langen langsamen Traum. Gedichte. Folio Verlag, Wien-Bozen 1994, ISBN 3-85256-016-0 (=Variations (dt.))
  • Baumgedichte. Zweisprachige Ausgabe. Folio Verlag, Wien-Bozen 1995, ISBN 3-85256-064-0 (=Tree Poems (dt.), aus: Collected poems 1941–1994)
  • Traumgedichte. Zweisprachige Ausgabe. Folio Verlag, Wien-Bozen 1996, ISBN 3-85256-048-9
  • Unteilbar. Gedichte aus sechs Jahrzehnten. Hanser, München-Wien 1997, ISBN 3-446-19114-3 (=Collected poems 1941–1994 (dt.))
  • Todesgedichte. Zweisprachige Ausgabe. Folio Verlag, Wien-Bozen 1998, ISBN 3-85256-092-6 (aus: Collected poems 1941–1994 und sechs jüngere Gedichte)
  • Das Überleben der Erde. Gedichte. Zweisprachige Ausgabe. Folio Verlag, Wien-Bozen 1999, ISBN 3-85256-119-1 (=Late (dt.))
  • In einer kalten Jahreszeit. Gedichte. Zweisprachige Ausgabe. Folio Verlag, Wien-Bozen 2000, ISBN 3-85256-154-X
  • Unterhaltung mit der Muse des Alters. Gedichte. Hanser, München-Wien 2004, ISBN 3-446-20559-4
  • Aus einem Tagebuch der Nicht-Ereignisse. Gedichte. Zweisprachige Ausgabe. Folio Verlag, Wien-Bozen 2004, ISBN 3-85256-270-8 (=From a diary of non events (dt.))
  • Unterhaltung mit der Muse des Alters. Gedichte. Hanser. München-Wien 2004, ISBN 3-446-20559-4
  • Letzte Gedichte. Folio Verlag, Wien-Bozen 2009, ISBN 978-3-85256-477-7


Prosa

  • Verlorener Einsatz. Erinnerungen. Flugasche, Stuttgart 1987, ISBN 3-925286-06-3 (=A mug's game (dt.))
  • Pro Domo. Selbstauskünfte, Rückblicke und andere Prosa. Folio Verlag, Wien-Bozen 2007, ISBN 978-3-85256-344-2



Quelle: Wikipedia

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